Jan. 04 2008

Neue Welten der Naturforscher

Published by at 4:06 p.m. under Menschen

Darwin_Humboldt_Route_sw Von neuen, unbekannten Dingen kann man lernen, durch sie werden neue Erkenntnisse gewonnen. Sie sind daher die Voraussetzung für die Weiterentwicklung des Individuums und der Menschheit. Nach dieser Prämisse lebten die Naturforscher und Entdecker dieser Welt.

Südamerika – die Neue Welt – übte auf diese einen ganz besonderen Reiz aus. So ist es nicht erstaunlich, dass viele von ihnen ihre Spuren auf diesem Kontinent hinterließen. Für viele großartige Entdeckungen und bedeutende Theorien bildete Südamerika den Grundstein. Charles Marie de la Condamine berechnete dort zum ersten Mal den Umfang der Erde am Äquator. Aus diesen Ergebnissen konnten erstmalig die Form und die Krümmungsradien der Erde bestimmt werden. Alexander von Humboldt betrieb in Südamerika wissenschaftliche Feldforschungen in den Bereichen Physik, Chemie, Geologie, Mineralogie, Vulkanologie, Botanik, Zoologie, Klimatologie, Ozeanografie und Astronomie. Er beschrieb erstmals die kühle Meeresströmung an der Pazifikküste Südamerikas, die auf das Klima des Kontinents einen entscheidenden Einfluss hat. Noch heute trägt diese Strömung – der so genannte Humboldt-Strom – seinen Namen. Darwin entwickelte hier seine Evolutionslehre. Sie basierte auf den Beobachtungen, die er während seiner Reise mit der Beagle unter Kapitän Fitz Roy machte. In meinen Augen ist dies eine der bedeutendsten Theorien der Erdgeschichte.

Die Evolutionstheorie faszinierte mich schon im Biologie-Leistungskurs in der Schule. Daraufhin las ich Darwins Reiseberichte, die mir zum ersten Mal den Kontinent Südamerika näher brachten. Von vielen Landstrichen und Städten, die wir jetzt besuchen werden, hörte ich damals zum ersten Mal. Und ich wurde neugierig, begann mich für diese fernen Länder zu interessieren. Tief in meinem Innern hatte ich die Hoffnung, einmal auf Darwins Spuren zu reisen. Seine Beobachtungen mit meinen eigenen Augen nachzuvollziehen. Alexander von Humboldt beeindruckt mich, weil er einer der letzten Universalgelehrten war. Seine umfassende Kenntnis der Naturphänomene, seine Beobachtungsgabe und sein humanistisches Denken sind meines Erachtens einmalig. Für mich ist er ein Vorbild im Hinblick auf rücksichtsvolles Reisen. Reisen hieß für ihn beobachten und beschreiben, nicht eingreifen und verändern wollen. Dabei blieb er immer bescheiden und respektvoll. Überheblichkeit war ihm fremd. Er erkannte, dass er nur mit Hilfe der Indianer Zugang zu den unglaublich reichhaltigen Naturschätzen erhalten konnte. Er kommunizierte mit den Einheimischen und nahm dankbar ihre Ratschläge auf. Auch ich möchte mit den Menschen sprechen und von ihnen lernen. Reisen erweitert den Geist, Reisen bildet. Alle großen Geister dieser Welt sind gereist. Ich bewundere diese Menschen und verschlinge deren Reiseberichte. Nach meinen Reisen auf den Spuren von Goethe in Italien und Stefan Zweig in Europa und Brasilien, darf ich nun auf den Spuren von Humboldt und Darwin Südamerika entdecken. Ein Traum wird wahr. Diese für mich neuen Welten werden mir neue Horizonte eröffnen und mich ungemein bereichern.

„Travelling is the best way of studying”

Zitat eines Australiers, der nach seiner Pensionierung gemeinsam mit seiner Frau mit dem Rucksack die Welt bereiste (Provence, 1996)

One response so far

One Response to “Neue Welten der Naturforscher”

  1. Axelon 30 März 2008 at 2:17 p.m.

    Hallo Ihr Beiden,
    ich verfolge mit großem Interesse Eure Reiseberichte und freue mich, dass es Euch ganz offensichtlich gut geht!
    Ich werde übrigens vom 06.-11.04.2008 in Brasilien sein – diesmal leider ohne Jens.
    Euch weiterhin eine gute Reise und tolle Eindrücke,
    Euer Axel

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